Der Kunstmarkt polarisiert - eine kleine Handvoll Künstler wird zu einem Markennamen, genießt enormen Ruhm, und ihre Werke werden zu einer fast unzugänglichen Ware. Viele der 99,9 \% "unbekannten" Künstler haben alles, was die bekannten Namen haben - in Bezug auf ihre Ideen und die Art und Weise, wie sie diese in ihren Werken vermitteln -, hatten aber noch nicht das nötige Glück, um im Mainstream durchzustarten. Hier sind zehn unbekannte Künstler, die das Zeug dazu haben, das nächste große Ding zu werden.
Georgina Clapham
Georgina Clapham schafft detaillierte figurative Werke, die einen Hauch von Surrealismus haben. Die Künstlerin lädt den Betrachter ein, zeitgenössische Mythologien zu erleben, die von archetypischen Erzählungen der griechischen Mythologie, der Folklore und europäischen Kompositionen der frühen Moderne inspiriert sind. Ihre brillante Schichtung antiker Bilder und moderner kultureller Referenzen führt zu völlig originellen und fesselnden visuellen Erfahrungen.
Becca May Collins
Becca May Collins erforscht die Bedeutung von Heimat und bewegt sich dabei oft auf der Grenze zwischen Objekt und Ort. In ihrer Arbeit untersucht sie sorgfältig unsere Sentimentalität gegenüber Orten und was diese Orte mit Geist erfüllt. Ihre nachdenklichen Gemälde eröffnen eine Erzählung, die mehr über die Landschaft verrät, als man auf den ersten Blick sieht - willkommen in einer Zeit, in der die Globalisierung und die etwas ironische Trennung unser Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit verwischen.
Aviv Benn
Treten Sie ein in den visuellen Kosmos von Aviv Benn. Allegorische Archetypen treiben zwischen dekorativen Farbflächen, verträumt verziert mit Mustern und Motiven, die in durchscheinende Leimfarben und opake Öle hinein- und wieder heraussickern. Kaleidoskopische Figuren, Münder, Hände, Zähne und Zungen tauchen immer wieder in ihren Gemälden auf und bilden die Grundlage für eine Erzählung, die sich über die physischen Grenzen eines einzelnen Kunstwerks hinaus erstreckt. Aviv und ihre mythischen Wesen vermitteln eine lebendige und beunruhigende Vision, die sich im Unterbewusstsein festsetzt und noch lange nach dem Betrachten nachwirkt.
Rosanna Dean
Rosanna Dean schafft geometrische Gemälde, die von östlicher Philosophie und tantrischen Traditionen inspiriert sind. Ihre Werke haben die gleiche hypnotische Anziehungskraft wie mystische Gesänge und tiefgehende spirituelle Praktiken und erforschen unterschiedliche Darstellungen des Göttlichen. Oft bringt sie auch Elemente aus der westlichen Philosophie mit ein und schafft so eine moderne malerische Ausdrucksweise, in der Ost und West auf das Göttliche treffen.
Johan Soderstrom
Johan Soderstrom lässt sich von der Art Provera, dem Informalismus und dem japanischen Kintsugi inspirieren, bei dem zerbrochene Keramik mit Urushi (japanischer Lack) repariert wird, um die "Fehler" und die einzigartige Geschichte eines Artefakts zu betonen, anstatt sie zu verbergen. Er fertigt hochgradig konzeptionelle Gemälde, für die er Spachtelmasse in Eichenrahmen verwendet. Seine minimalistischen Gemälde haben eine stille Rohheit und verlangen danach, mit der Hand erforscht zu werden.
Elham Etemadi
Elham Etemadi schafft abstrakte expressionistische Gemälde mit einer traumhaften Farbigkeit. Ihre Bildrätsel erkunden die kollektiven Regeln und Elemente, aus denen das Universum besteht. Wandernde Linien, Himmelfahrtskommandos und dekorative Spielzeugmotive bilden Verbindungen zwischen den Leinwänden und ebnen eine imaginäre Reise durch ihre Werke.
Harland Viney
Harland Viney interessiert sich für das Abgründige, das Unbegreifliche und die menschliche Psychologie. Die Künstlerin verwendet komplexe Porträts und abstrakte expressionistische Landschaften, um die sich verändernden, zweideutigen Zustände des Bewusstseins, der Natur und des Unbekannten zu erkunden. Ihre geheimnisvollen Werke regen die Fantasie an.
Katrin Roth
Immer mehr zeitgenössische Künstler beschäftigen sich mit dem Klimawandel und dem Naturschutz. Katrin Roth ist da keine Ausnahme. Die Künstlerin lässt ihre Liebe zu den nordischen Landschaften in ihre Gemälde einfließen, die mit wogenden Gesten und leidenschaftlichen Schichtungen oft einen subtilen Hinweis auf unsere Auswirkungen auf die Umwelt geben. Ausgedehnte Farbfelder und weiche, geschwungene Formen bedecken ihre Leinwände.
Barbara Kuebel
Barbara Kuebel malt figurative Porträts auf handgefertigten, lebensgroßen Holzschnitten. Spontane Emotionen, Aggression, Zuneigung, Isolation und soziale Dichte prägen ihre Bilder und geben dem oft Unaussprechlichen eine Form. Weniger auf Details bedacht und mehr von Gesten angezogen, verwendet Barbara Figuren und explizite, grafische Themen, um die Macht der Gruppenpsyche zu erforschen und Geschichten von Gefühlen ohne Worte zu erzählen.
Harriett Gillett
Harriett Gillett versucht, in einer zunehmend polarisierten Welt Gegensätze aufzubrechen und Kontraste zusammenzubringen. Ihre Einflüsse reichen von der Literatur über die Kunstgeschichte bis hin zu Tieren. Ihre Gemälde machen oft unerwartete Sprünge zwischen den Themen und finden Harmonie zwischen gegensätzlichen Mustern und Paletten. Die Künstlerin ebnet den Weg für eine fließendere Herangehensweise an die Kunst, in der das Dazwischen und das Unbenannte gefeiert wird.