In diesem Kunst-Guide möchten wir Ihnen das Medium der Bildhauerei vorstellen. Wenn Sie Skulpturen oder Plastiken kaufen möchten, sollten Sie einen Blick in unsere Sammlung werfen.
Was versteht man unter Bildhauerei?
In der Kunst versteht man unter Bildhauerei die Herstellung einer Skulptur bzw. Plastik in einer dreidimensionalen Form, bei der die Materialien bearbeitet, geformt, verringert, gegossen oder zusammengesetzt werden, sodass schließlich ein Kunstwerk entsteht. Die Bildhauerei ist wohl eine der bekanntesten und am längsten bestehenden Kunstgattungen. Sie hat sich über einen sehr langen Zeitraum entwickelt und tut dies auch heute noch. Es gibt eine Reihe von Materialien, die häufig für die Bildhauerei verwendet werden, unter anderem Bronze, Glas, Keramik und Naturstein, was die Möglichkeiten für Formen, Strukturen und Arten von Plastiken bzw. Skulpturen unerschöpflich macht. Durch die Weiterentwicklung der Techniken, verbesserten Zugang und Materialinnovationen ist die Bildhauerei ebenso vielfältig wie beständig.
Welche Materialien können für die Bildhauerei verwendet werden?
Die Verwendung von Bronze, Marmor und Stein in der Bildhauerei geht auf die griechische und römische Klassik zurück, während sich die Holzschnitzerei als populäre Kunstform im antiken Ägypten etablierte. Aufgrund ihrer Robustheit und Ästhetik sind diese Materialien in der Bildhauerei auch heute noch beliebt. Insbesondere der Naturstein hat es bis in die Moderne geschafft, da er dauerhaft, stabil und in großem Umfang verfügbar ist. In jüngster Zeit kamen auch Materialien wie Emaille, Kunstharz und Pappe hinzu.
Was ist der Zweck der Bildhauerei?
Im alten Griechenland dienten Skulpturen und Plastiken der Verehrung oder Opferdarbringung gegenüber den Göttern. Skulpturen und Plastiken wurden in der Nähe von Schreinen, Tempeln und religiösen Stätten gefunden. Sie stellten idealisierte Visionen der Schönheit in figurativer Form dar. Die Bildhauerei war auch eine Möglichkeit, eine mächtige oder bedeutsame Person zu verewigen und zu erhöhen.
Die Religion blieb bis in die Renaissance eine entscheidende Triebkraft der Bildhauerei. Einzelpersonen oder Familien gaben häufig biblische Figuren in Auftrag, um ihr Engagement für die Kirche zu demonstrieren. Ob weltlich oder religiös: Durch Skulpturen und Plastiken ließ sich Wohlstand und Status des Mäzens zeigen.
Heute wird die Bildhauerei nicht nur zur Herstellung einer besonders ähnlichen Abbildung eingesetzt, sondern auch, um eine konzeptuelle Botschaft wiederzugeben. Egal, ob sie nun zur Demonstration von Stärke oder handwerklichem Können genutzt wird – die Bildhauerei ist nach wie vor eine der vielseitigsten Kunstgattungen überhaupt. Werfen Sie einen Blick in unsere Sammlungen zeitgenössischer Künstler: von Alexander Grigorevs konzeptuellem Ansatz bis hin zu Pak-Keung Wans filigranen und intimen kleinen Bronzefiguren.
Was sind die grundlegenden Arten von Bildhauerei?
Grundlegend gibt es in der Bildhauerei vier Verfahren: Modellieren, Gießen, Zusammensetzen (Assemblage) sowie Meißeln bzw. Schnitzen. Mit diesen Methoden lassen sich freistehende Objekte oder Reliefskulpturen herstellen. Reliefs entstehen in der Regel aus Holz, Wachs oder Stein und ausschließlich durch Meißeln bzw. Schnitzen, während freistehende Skulpturen oder Plastiken durch Meißeln/Schnitzen, Modellieren, Gießen oder Assemblage geschaffen werden können.
Beim Meißeln bzw. Schnitzen wird Material von einer stabilen Masse abgeschnitten, abgetragen oder durch Ätzen abgelöst. Im Grunde wurde das Material auf die gewünschte Form reduziert, weshalb Meißeln bzw. Schnitzen als Gegensatz zur Modellierung angesehen wird. Häufig lassen Bildhauer Elemente des Materials unbearbeitet, um dem Betrachter einen Eindruck von der ursprünglichen Optik des Materials zu ermöglichen. Dies ist beispielsweise bei der Rise Art Künstlerin Nicola Beattie bei ihrer Specksteinskulptur Aeris II.
Im Gegensatz dazu kommen bei der Plastik Materialien hinzu, um Form und Details zu modellieren. Während des Grundaufbaus bzw. vor dem Guss oder der Trocknung bestehen Plastiken aus einem formbaren Medium. Dies gibt dem Künstler bzw. der Künstlerin die Freiheit, das Werk nach Belieben zu gestalten und anzupassen. Bei Plastiken häufig verwendete Materialien sind Gips, Wachs und Ton.
Anders als bei anderen Methoden sind die Möglichkeiten bei der Assemblage unendlich. Ob Mixed Media, Objets trouvés oder recycelter Schrott – Assemblage ist die Kunst, unterschiedliche Materialien gekonnt zusammenzusetzen. Die Assemblage hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts einen Namen gemacht, als Künstler wie Picasso, Man Ray und Rauschenberg Objekte aus Schrott zusammengesetzten. In zeitgenössischen Skulpturen, Plastiken und Installationen kommt die Assemblage auch heute noch häufig zum Einsatz.
Beim Gießen wird zunächst eine Gussform erstellt, in die ein flüssiges Material eingebracht wird, das abbinden und aushärten muss. Die beim Guss verwendeten Formen entsprechen dem Negativraum um die Plastik, in die geschmolzenes Material eingegossen wird. Metalle wie Bronze, aber auch Kunstharze und Glas, werden häufig bei Gussformen verwendet. Die Detailtiefe, Präzision und Textur in den aquatischen Bronzeplastiken von Rise Art Künstler Holly Bennett wird beispielsweise durch Guss erzielt.