Der abstrakte Expressionismus ist ein Malereistil, der sich aus der amerikanischen Kunstbewegung der 1950er Jahre entwickelte. Die Stilrichtung ist gekennzeichnet von einer kühnen Pinselführung, einem spontanen Schaffensprozess und überlebensgroßen Formaten. Die grundlegenden Motivationen sind emotional und expressiv.
Beim abstraktem Expressionismus denken viele sofort an die Aktionsmalerei von Jackson Pollock oder die großen Farbfeld-Leinwände von Mark Rothko. Und tatsächlich waren diese beiden, zusammen mit Künstlern wie Willem de Kooning, Joan Mitchell und Clyfford, die Wegbereiter dieser revolutionären Kunstströmung. Der abstrakte Expressionismus beschränkt sich allerdings nicht nur auf diese Phase, sondern hat sich in den letzten 70 Jahren fortwährend weiterentwickelt. Der Stil erfreut sich bei Künstlern wie Sammlern nach wie vor großer Beliebtheit.
Mittlerweile ist der abstrakte Expressionismus eine der gefragtesten Stilrichtungen der Kunstszene. Sie möchten neue Kunst entdecken und sammeln? Um Ihnen den Einstieg in die spannende Welt des modernen abstrakten Expressionismus zu erleichtern, haben wir von Rise Art unsere Top 5 im Bereich des zeitgenössischen abstrakten Expressionismus für Sie kuratiert. Die Auswahl umfasst eine Reihe von Gemälden, Collagen, digitalen Kunstwerken und Zeichnungen.
Andrew Crane
Der Stil des Autodidakten Andrew Crane ist breit gefächert, der dennoch unverkennbar. Er komponiert seine Leinwand mit einer gewissen Poesie – als harmonische und fesselnde Arrangements von Farbe, Material und Form. Während manche seiner Gemälde wie Hill und Spanish Blue an Landschaftsbilder erinnern, sind Arbeiten wie One up Two down und Rinsed with silence hingegen eindeutige Beispiele für sein Experimentieren mit Farbe und Komposition.
Manche von Cranes Bildern enthalten Buchstaben, manche ganze Wörter und wieder andere Formen, die auf gewohnte Gegenstände anspielen. Dieses ausgewogene Zusammenspiel zwischen Bekanntem und Abstraktem ist ein Widerhall des abstrakten Expressionismus von Helen Frankenthaler. Diese Künstler demonstrieren mit Stilvielfalt und förmlicher Achtsamkeit, wie aus der Intuitivität des abstrakten Expressionismus Kunstwerke entstehen können, die gleichermaßen poetisch wie spontan sind.
Angelika Millmaker
Angelika Millmaker wurde in Norwegen geboren und viele ihrer Gemälde sind von der dortigen ländlichen Landschaft inspiriert. Ganz besonders einflussreich für ihren Stil ist das Aussehen der Natur im Sommer. So fangen viele ihrer Gemälde die Lichtatmosphäre an langen Sommertagen oder die atemberaubende Mitternachtssonne ein.
Ihre Gemälde haben eine gewisse Zartheit an sich, die zusammen mit der reichhaltigen Textur stimmungsvolle Beobachtungen der natürlichen Welt um uns herum reflektieren. Viele von Millmakers Bildern sind nur auf wenige Farbtöne beschränkt, was ihre Nutzung von Raum besonders faszinierend macht. Rot findet sich am häufigsten und in Aurora III und The Pink Hour erinnert ihr Stil an das des verstorbenen abstrakten Expressionisten Cy Twombly.
Jane Pryor
Jane Pryor ist vor allem bekannt für ihre Farbfeldmalerei und ihre Collagen. Seit ihrem Studienabschluss 2002 am Central St. Martins hat Pryor ihren Stil konsequent weiterentwickelt, insbesondere ihren Schwerpunkt auf Komposition sowie ihren Einsatz von Farbe.
Ihre Collagen you make my heart sing 2 und I’ve been smiling lately offenbaren ihr Talent für Farb- und Formgestaltung sowie deren Wechselbeziehung. Trotz des kleinen Formats verschmelzen in diesen Bildern unterschiedliche Farben, Stile und Formen zu einem simplen und dennoch vielschichtigen abgestimmten Ganzen. Pryor beschäftigt sich insbesondere mit den „Zwischenräumen“ – zwischen Formen, Farben oder Ebenen. Die Beziehung zwischen den Elementen ihrer Gemälde reflektiert das Interesse der Künstlerin am Raum zwischen Kognition, Wahrnehmung und Erinnerung.
Paul Coghlin
Paul Coghlin konzentriert sich nicht streng auf die Abstraktion; relativ viele seiner Werke sind das glatte Gegenteil und Beispiele für Realismus. So erfassen seine Fotografien das Motiv derart umfassend und makellos, mit jedem Schatten, jeder Linie und jedem Merkmal. Mit seinen digitalen Kunstwerken geht er jedoch andere Wege als in der Fotografie und wendet sich dem Abstrakten zu.
Seine Serie „Untitled“ (ohne Titel) zeigt die Marmorierung von Formen und Farben. Durch die Konsistenz der Wasserfarbtöne entsteht eine flüssig wirkende Oberfläche, die in Untitled #1 sogar eine Reflexion von oben andeutet. Coghlins digitale abstrakte expressionistische Arbeiten sind in ihrem Stil und in der Sammlung von Rise Art absolut einzigartig.
Luca Grechi
Der in Rom lebende Künstler Luca Grechi beschäftigt sich vorwiegend mit Zeichnen und Landschaften. Seinen Zeichnungen spiegeln seine Beobachtungen der Natur und ihrer inhärenten Transformationsprozesse wider. Die meisten Zeichnungen von Grechi auf Rise Art wurden mit lebhafter blauer Tinte gezeichnet, die an das „International Klein Blue“ von Yves Klein erinnern.
Im Gegensatz zu Klein liegt Grechis Schwerpunkt allerdings eindeutig auf Formen. Wie Wolken von Blau oder der elegante Stiel einer Pflanze: Da er nur eine Farbe verwendet, entsteht ein Bild, das an einen abstrakten Farbguss, einen Siebdruck oder eine expressive Zeichnung erinnert. Die Lebhaftigkeit seiner Arbeiten, gepaart mit dem unerwarteten und fesselnden Grundduktus, lässt einen etwas zurückhaltenderen Stil aus dem Bereich des abstrakten Expressionismus entstehen.