Andrea Solaja

Als ich zehn Jahre alt war, lebte ich mehrere Monate lang in einem Bunker, während mein Land, Serbien, bombardiert wurde. Meine einzige Erleichterung, um den Schrecken jener Tage zu entkommen, war die Vorstellung von Welten und das Erfinden von Geschichten im Licht der einzigen Kerze, die ich hatte. Die Schatten, die auf die Wände projiziert wurden, verwandelten sich in die Formen der sich ständig verändernden Figuren meiner Fantasie, und ich kann sehen, wie meine Finger flüchtige Details weben, die sich mit dem Kondenswasser und der Kälte vermischen. Dieses Licht schien auf einen äußeren Raum, der für ein Kind zu klein war. Ich musste einen erschaffen, um innerlich, immens zu werden. Ich hielt meine Kindheit und ihre Träume in dieser kleinen Flamme fest. Mit dem Wachs versiegelte ich die Dunkelheit, die ich in mir trug, und mit dem Docht band ich die Erinnerungen an ein Leben, das nicht mehr meines sein sollte. Meine Kunst entfaltet sich um die Erzählung dieses Lichts. Meine Gemälde sind Symbionten des Spiels von kontrastierendem Licht und Dunkelheit, die erzählen, ohne zu enthüllen, die meine inneren Gefühle auf die Leinwand bringen und verhindern, dass die Formen zu Hindernissen werden.