Die Landschaftsfotografie ist eines der beliebtesten und am häufigsten nachgefragten Genres der Fotografie. Die Möglichkeit, der Realität zu entfliehen und sich neues Wissen anzueignen, hat eine große Anziehungskraft. Diese vermeintlichen Schnappschüsse bringen uns an Orte, an die wir andernfalls nie gelangen würden; sie lehren uns etwas darüber, was unsere Welt im Innersten zusammenhält.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts fand die Landschaftsfotografie allmählich eine gewisse Anerkennung in der Kunstwelt. Inspiriert von naturalistischen französischen Gemälden ebnete Peter Henry Emerson (1856–1936) der Landschaftsfotografie den Weg als anerkannte Kunstform, im Gegensatz zur bisherigen Nutzung für rein wissenschaftlich-technische Studien. Vielleicht ist es Emerson zu verdanken, dass dieses Genre nun mit derselben Würdigung und Wertschätzung wie andere Kunstgattungen gesehen wird. Mittlerweile zählt sie sogar zur meist gesammelten Kunst der Welt.
Weltweit führende Landschaftsfotografen
Ansel Adams
Ansel Adams (1902–1984) war zweifelsohne einer der bedeutsamsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Er war berühmt für seine eindrucksvollen Ablichtungen des amerikanischen Westens und Mitbegründer der Group f/64, einem Zusammenschluss von Fotografen, die sich der „reinen“ Fotografie verschrieben hatten. Der preisgekrönte Naturschützer war ein Verfechter der Schärfentiefe und der Anwendung des vollen Tonwert- und Ausdrucksbereichs.
David Noton
Vielleicht haben Sie ebenfalls bereits vom Weltenbummler David Noton gehört? Seine prachtvollen, unbändigen Perspektiven sind Inspirationsquelle und fotografischer Hochgenuss zugleich. David Noton steht hinter dem Fotografiemagazin F11, das unzählige spannende und informative Bilder, technische Parameter und Reiseanekdoten enthält. Der zeitgenössische Fotograf hat bereits mit Größen wie Canon, dem National Trust, Royal Mail und Lonely Planet Magazine zusammengearbeitet.
Imogen Cunningham
Ein weiteres Mitglied von f/64 war die einflussreiche amerikanische Fotografin Imogen Cunningham. Cunninghams intime Porträts und florale Stillleben zeichnen sich durch ihr reichhaltiges Lichtspiel und ihre sensible Detailgenauigkeit aus. Während ihres Lebens wurden die Bilder der angesehenen Künstlerin in Einzelausstellungen im Dallas Art Museum in Texas und im Museum of Modern Art in New York gezeigt. Cunninghams Fotografien sind auch heute noch in der National Gallery of Art in Washington, D.C., im Philadelphia Museum of Art und im Tokyo Metropolitan Museum of Photography zu sehen.
Charlie Waite
Charlie Waite ist ein weltbekannter englischer Landschaftsfotograf, dessen malerischer Ansatz große Beachtung gefunden hat. Mit filigranem Licht-und-Schattenspiel liefern Waites Bilder einen aufmunternden, romantischen Gegensatz zum bisweilen kühlen Realismus und düsteren Themenspektrum der zeitgenössischen Kunst; seine Fotografien erhöhen die inhärente Schönheit, Harmonie und Ehrfurcht, die von der Natur ausgeht.
Landschaftsfotografen, die Sie kennen sollten
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Tommy Clarke
Tommy Clarke bereist die Welt auf der Suche nach der perfekten Luftaufnahme. Seine Fotografien, die die Szenerie aus der Sicht von oben erfassen, unterzieht er einem Abstraktionsprozess. Anstatt Strände und Gebäude einfach nur abzulichten, verdrängen die Bilder aus der Vogelperspektive (zum Beispiel Sand) jeglichen Realismus und präsentieren stattdessen dramatische Formen und Farben.
Gina Parr
Typisch für Gina Parr sind ihre wunderbar stimmungsvollen und chimären Bilder. Sie malt bekanntermaßen mit ihrer Kamera und verleiht ihren Fotografien einen Hauch von Spiritualität und Nostalgie. Die charakteristischen abstrakten Fotografien wie Kol Olungai vermitteln eine wahrnehmbare Körperlichkeit; die kiesartigen, erdähnlichen Texturen verlangen danach, mit den Händen erkundet zu werden.
Marianne Nix
Die abstrakte Malerin und Mixed-Media-Fotografin Marianne Nix ist bekannt für ihren sensiblen Sinn für Landschaften im Wandel. Nix kreiert nostalgische Fotografien, die häufig durch ihre Umgebung im englischen Hampstead Heath inspiriert werden. Ihre originellen Arbeiten sind ein kurioses Zusammenspiel traditioneller britischer Landschaftskunst und digitaler Dimensionen und Verfahren.
Geoffrey Ansel Agrons
Die realistischen Landschaftsfotografien des Nachwuchskünstlers Geoffrey Ansel Agrons durchdringt eine erstaunliche Stille. Agrons Bilder – ob schwarz/weiß oder in tiefem Sepia ziehen jeden Betrachter in ihren Bann: sie sind visuell und emotional packend, jede Szenerie voller Vorahnung und Möglichkeit.
Heja Rahiminia
Der zeitgenössische iranische Künstler Heja Rahiminia befasst sich in seiner Kunst mit gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Konflikten. Seine Fotografien vertriebener, durch die Endlosigkeit wandernder Körper vermitteln eine weitreichende Präsenz. Durch die Manipulation von Höhen-, Raster- und Kontrastelementen unterstreicht Rahiminia die emotionale und physische Schwere der Vertreibung und erzeugt dadurch eindrucksvolle Bilder.
Nick Miners
Nick Miners beeindruckt durch seine fast schon widersprüchliche Zusammenführung unterschiedlicher Stilelemente und seine gleichzeitige Beständigkeit. Mit seinen Luftaufnahmen von Island setzt Miners die Entwicklung von Lavafeldern, Gebirgen und Gletschern gekonnt in Szene und fängt damit den mystischen Charakter des Nordens und des Polarklimas ein. Überraschenderweise zeigen seine Architekturstudien von innerstädtischen Gebäuden dieselbe Ästhetik und fremdartige Qualität.
Nadia Attura
Das kreative Portfolio von Nadia Attura umfasst ein Tableau gesammelter Szenen innerhalb von Szenen und ist voller vielschichtiger Kunstwerke, die die Stimmung und Zeit des Ortes einfangen. Attura nutzt mehrere Texturen und komplexe Ebenen und erschafft so Bilder die einerseits romantisch und experimentell sind und bisweilen nicht als Fotografien zu erkennen sind. Die für die Künstlerin typische feine und pastellfarbene Ästhetik umschmeichelt die digitale Schärfe ihrer Bilder und verlieht ihnen eine skurrile, malerische Qualität.